„Die Blindgänger waren zehn Meter unter der Oberfläche vergraben, genau zwischen dem Fluss und dem Standort der Schleuse“, schildert Kaestner.
„Um sicherzustellen, dass unsere Kollegen einen sicheren Arbeitsplatz in der Nähe der beiden Sprengkörper haben, legten wir Fangedämme mit speziellen Spundwänden im Fluss an, in dem sich die neue Friedenthaler-Schleuse befinden wird.“
Der Bereich innerhalb der Fangedämme war immer noch mit Wasser gefüllt, und deshalb wurden stündlich 800 Kubikmeter Wasser aus den Fangedämmen in den Fluss gepumpt. Auf diese Weise wurde der Grundwasserspiegel künstlich sehr niedrig gehalten, so dass die Fachleute von Boskalis Hirdes hineingehen und die Sprengkörper beseitigen konnten.
Laut Kaestner mussten auch andere Sicherheitsaspekte berücksichtigt werden. „Eine weitere Maßnahme bestand darin, dass die örtliche Polizei einen Bereich von einem Quadratkilometer um das Projektgelände abgesperrt und rund 2.800 Personen evakuiert hat, falls etwas schief gehen sollte“, beschreibt sie die „take-no-risk“-Aktion.
Doch alles hat hervorragend geklappt. Nachdem die Sprengkörper von Boskalis Hirdes freigelegt worden waren, entschärfte und entfernte ein Spezialist der Kampfmittelbeseitigung (EOD Services) die Sprengkörper.
Laut Kaestner war das UXO-Team von Boskalis Hirdes an dem Fall beteiligt, da das Unternehmen Erfahrung im Umgang mit Blindgängern in großen Tiefen (bis zu 10 Meter) hat, was Grundwasserabsenkungssysteme erfordert.
„Trotz aller oben genannten Herausforderungen war das Projekt ein erstaunlicher Erfolg. Wir sind sehr stolz auf das, was wir in Oranienburg erreicht haben“, sagte sie abschließend.